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TINO CAROLI

Früher war Caroli Clown

Seit 25 Jahren steuert der 66-Jährige die Scheinwerfer des Circus Knie. «Noch heute habe ich Lampenfieber», sagt er. Aufhören komme für ihn nicht in Frage. «Ich bleiben so lange mich der Zirkus noch brauchen kann.» Er könne sich nicht vorstellen, in Pension zu gehen. «Schon während der Winterpausen weiss ich jeweils nicht, was ich mit meiner Zeit anfangen soll.»Seit seiner Geburt ist Tino Caroli beim Zirkus. «Die sechste Generation von Artisten», sagt er stolz. Bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr stand er als Clown und als Kunstreiter in der Manege. Dann erlaubte es das Alter nicht mehr.

Zirkus-Jargon

Das Knallen von Metall auf Metall erfüllt die Manege. Die Arbeiter bauen die Tribüne auf, Einzelteil für Einzelteil. Caroli und seine «rechte Hand», ein kleiner Pole mit ordentlichen Oberarmen, befestigen die Scheinwerfer an den vier Masten. Jeder Handgriff sitzt. Das ganze Team spielt optimal zusammen. Gesprochen wird während dem Aufbau wenig. Nicht nur, weil jeder weiss, was er zu tun hat. Caroli und sein Kollege könnten sich nur in einem wilden Sprachenmix verständigen. «You put this on Masten drei, bitte.» «Masten drei?» «Si.»Den meisten Arbeitern geht es ähnlich. Viele Polen und Marokkaner arbeiten für den Circus Knie, total sind im 200-köpfigen Team aber 14 verschiedene Nationen vertreten. «Die Stimmung ist gut», meint Caroli. Über Politik oder Religion zu sprechen, sei im Zirkusdörfchen Tabu. Deshalb spiele die Nationalität keine grosse Rolle. «Ausser jetzt, während Olympia.»

Undankbarer Job

Sechs Stunden brauchen die Arbeiter, um das Zelt zu stellen. Caroli montiert sämtliche Scheinwerfer, kontrolliert sie und richtet sie aus. Der 66-Jährige eilt von Mast zu Mast, macht keine Pausen. «Es gibt tausend Sachen zu tun und am Schluss muss alles stimmen», sagt er. Der Job des Lichttechnikers sei undankbar. Läuft alles perfekt, bemerke das kaum ein Zuschauer. Passiere aber ein Fehler, sei er der Verantwortliche. Ohne das richtige Licht und die passende Musik sei eine Artistennummer weniger wert. Applaus erntet trotzdem nur, wer in der Manege steht. Neidisch ist Caroli deshalb nicht. «Nur wenn wir alle zusammenarbeiten, gelingt der Auftritt.» 12 Uhr, alles steht, Tino Caroli hat Feierabend. Ab ins Bett? Nein. «Duschen, essen und dann Olympia schauen.» Ob er denn nicht müde sei? «Ach was, man gewöhnt sich dran.»

TINO CAROLI
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